Kurzer Rückblick auf 2015 bis 2106
Die Zinsen für Immobilienfinanzierungen blieben auch 2016 auf einem sehr niedrigen Niveau. Zwischen November 2015 und dem Referenzmonat dieses Jahres fielen sie durchschnittlich um 0,3%. Für die Zinsentwicklung in 2017 ist zu erwarten, dass sich an dem niedrigen Niveau nichts ändert – zumindest, wenn sich die dunklen Wolken ganz am Rande des Horizonts nicht zu einem Unwetter verfestigen.
Niedriger Leitzins drückt die Zinsen auch in 2017
Die EZB bleibt der wichtigste Akteur in der Frage, wie sich die Zinsentwicklung für Immobilienfinanzierungen in 2017 fortsetzt. Ihr Leitzins bestimmt, zu welchem Zinssatz sich die Banken Geld von der Zentrale in Frankfurt leihen können. Je günstiger der entsprechende Wert ist, desto tiefer sind die Zinssätze, zu denen die Finanzinstitute Kredite an die Verbraucher weiterleiten können.
Baufinanzierungsvergleich
Der Leitzins ist seit Monaten bei 0%. Zudem nimmt die EZB sogar Strafzinsen in Höhe von 0,4% dafür, wenn Banken ihr Geld bei ihr „parken“ und es nicht als Kredite verausgaben. Nach seinem November-Treffen erklärte der Rat der EZB, dass sich an der Zinspolitik wohl auch mittelfristig nichts ändern wird, da das Inflationsziel von 2,0% in der Eurozone noch immer weit verfehlt wird. Die Preissteigerungsrate in Deutschland lag bei 0,8% im Herbst 2016. Die Bundesrepublik liegt damit weit über dem Rest der Eurozone.
EZB kämpft gegen den Ölpreis
Die Inflationsrate in der Eurozone wird nicht nur durch die nicht enden wollende Wirtschaftskrise in Südeuropa gedrückt, sondern auch durch den günstigen Ölpreis. Sofern sich an jenem nichts ändert – und die Pläne der neuen amerikanischen Regierung deuten in diese Richtung, da die USA beabsichtigen, in großem Ausmaß neue Ölquellen zu erschließen -, dürfte die EZB nicht umsteuern. Der Leitzins bleibt also auch 2017 tief, gleiches gilt entsprechend für die Zinsen für Immobilienfinanzierungen.
Banken rechnen mit stabilen Bauzinsen
Was spricht gegen eine günstige Zinsentwicklung?
Allerdings gibt es drei dunkle Wolken, welche die Prognose der günstigen Zinsentwicklung für Immobilienfinanzierungen in 2017 gefährden:
- Der Leitzins der USA: Die amerikanische Notenbank hat schon 2015 den Abschied aus der Politik des ganz billigen Geldes verkündet und den Leitzins wieder erhöht. Dies zeigt, dass es in sehr verflochtenen westlichen Wirtschaft durchaus Prozess gibt, die auch eine Leitzinserhöhung der EZB mittelfristig möglich machen könnten.
- Die deutsche Immobilienblase: Seit November 2016 darf man offiziell von einer deutschen Immobilienblase sprechen. Die deutschen Immobilienpreise kletterten innerhalb eines Jahres um 5% in die Höhe. Die Bundesbank sprach eine erste „moderate Warnung“ aus, dass die Banken aufpassen sollten, da die Kreditrisiken langsam steigen.
- Die chinesische Immobilienblase: Zudem tickt in China eine Zeitbombe, deren Explosion bis nach Europa ausstrahlen könnten. Dort stiegen die Immobilienpreise zuletzt um 40% an! Viele westliche Investoren sind in dem Markt engagiert. Beruhigt sich die Lage dort nicht bald, könnte dies die Finanzmärkte weltweit durcheinanderwirbeln.
Fazit: Der Zeitpunkt ist günstig
Wenn Sie eine Immobilienfinanzierung in 2017 aufnehmen oder eine Anschlussfinanzierung in 2017 benötigen, macht es aufgrund der prognostizierten Zinsentwicklung Sinn, jetzt mit den Vergleichen zu beginnen. Nehmen Sie sich die Zeit gründlich zu recherchieren und bei einer passenden Offerte abzuschließen.
Die Zinsen für Immobilienfinanzierungen können gar nicht mehr so weit nach unten fallen, dass Ihnen ernsthafte Verluste drohen. Stattdessen dürften die Sätze auf gleichbleibendem Niveau bleiben, Sie gewinnen aber durch einen frühen Abschluss rechtzeitig Planungssicherheit. Außerdem gehen Sie der Gefahr aus dem Weg, dass aus den drei dunklen Wolken doch noch ernste Probleme werden.
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